Französischen Bulldogge – Krankheiten

Die Französische Bulldogge ist an sich ein robuster Hund, ist aber in bestimmten Bereichen sehr anfällig. Zudem kann auch das gesündeste Tier einmal krank werden. Welch kleinere Wehwehchen und ernsthafte Erkrankungen den Bully treffen können, lesen Sie hier.

An sich ist die Französische Bulldogge ein pflegeleichter und robuster Hund, der unter guten Bedingungen und gewissenhafter Pflege weit über 10 Jahre alt werden kann. Aber auch ein robuster, mit viel Lebensenergie ausgestatteter Hund kann einmal krank werden. Dabei ist zu unterscheiden, ob der Hund durch mangelnde Pflege, durch Ansteckung oder durch genetische Fehler erkrankt.

Französische Bulldogge – Krankheiten durch mangelnde Pflege oder Unachtsamkeit

Die empfindliche Haut der Französischen Bulldogge

Der Bully hat rassebedingt viele Hautfalten und ein relativ dünnes Fell. Die Falten im Gesicht sind sein Markenzeichen und machen ihn unwiderstehlich. Gerade bei diesen Hautfalten muss immer auf eine gewissenhafte Pflege geachtet werden. Nach dem Spaziergang im Park oder einem ausgelassenen Toben im Garten müssen die Runzeln im Gesicht und am Hals sorgfältig mit einem feuchten Tuch gesäubert und anschließend getrocknet werden. Schmutzrückstände in Verbindung mit mangelnder Belüftung führen zu Reibungen und diese wiederum zu schmerzhaften Entzündungen, die sich mit Rötungen und auffälligem Juckreiz bemerkbar machen. Spätestens dann muss die Hauterkrankung vom Tierarzt behandelt werden.

Hauterkrankungen können jedoch auch durch falsche Ernährung entstehen. Die Französische Bulldogge benötigt täglich einen hohen Fleischanteil im Futter, gleichgültig, ob Trockenfutter, Nassfutter oder roh gefüttert wird. Zutaten, welche Allergien auslösen können, sollten in jedem Fall gemieden werden. Hierzu gehören beispielsweise ausgefallene Fleischsorten, wie Kängurufleisch, Kartoffeln oder Getreide. Auch manche Obstsorten können Allergien hervorrufen.

Rindfleisch bekommt den meisten Bullys und kann beim Barfen pur verabreicht werden
Rindfleisch bekommt den meisten Bullys und kann beim Barfen pur verabreicht werden (Foto: Amazon) Zum Produkt bei Amazon

Einen Hund, der zu Allergien neigt, füttert man möglichst mit einer Fleischsorte (in der Regel mit Rindfleisch) als tierischem Eiweißlieferanten. Zum guten Gedeihen benötigt er keine Abwechslung. Kohlehydratlieferant sollte ebenfalls immer nur eine Gemüse- oder Obstsorte sein. Kommt es zu einer Allergie in Form einer Hautreaktion, wie Juckreiz, Ausschlag, Schuppenbildung oder Haarverlust, hat man nur wenige mögliche Auslöser und kann diese umgehend austauschen.

Die Augen und Ohren beim Bully

Augen und Ohren bei der Französischen Bulldogge bedürfen immer einer aufmerksamen Pflege (s. auch Französische Bulldogge – Pflege). Sie werden mit feuchten Tüchern vorsichtig gereinigt und anschließend getrocknet. Ablagerungen von Schmutz führen zu Reibungen, die Haut entzündet sich. Auch Zugluft ist zu vermeiden. Liegt Bullys Körbchen dauerhaft an einer windigen Stelle, kann sich schnell eine Bindehautentzündung entwickeln.

Auch von anderen Augenkrankeiten bleibt die Französische Bulldogge nicht verschont. Glaucom (Grüner Star) und Katarakt (Grauer Star), sowie Netzhautfalte (hier liegt die Netzhaut nicht richtig an, das Sehen ist verzerrt), Hornhautgeschwüre und Dysplasie der Netzhaut (Fehlentwicklung der Netzhaut, die im schlimmsten Fall zur Erblindung führt) sind nicht selten. Die Behandlung all dieser Erkrankungen am Auge gehört in die Hand eines Tierarztes.

Die Behandlung von Augenerkrankungen gehört in die Hand eines Tierarztes

Eine ansteckende Augenkrankheit ist die Konjunktivitis. Hierbei schwellen die Augenlider an, eine eitrige Flüssigkeit tritt aus. Nach einer eingehenden Untersuchung wird der Tierarzt entsprechende Augentropfen verschreiben, die die Erkrankung ausheilen lassen.

Bullys Augen stehen von Natur aus ein wenig vor. Hier gilt es immer darauf zu achten, dass er nicht wie ein Torpedo durchs Unterholz prescht oder andere Hunde ihn beim Toben an den Augen verletzen. Hat er trotzdem einmal einen Stock oder Hieb ins Auge bekommen, kann eine Verletzung erfolgt sein. Der Hund wird sein Auge zukneifen und vermeiden, ins helle Licht zu blicken. Das Auge beginnt zu tränen oder schwillt zu. Hier muss unbedingt der Tierarzt kontrollieren, ob eine Netzhautverletzung vorliegt. Unbehandelt heilt eine solche Verletzung nur sehr langsam aus.

Erkrankungen an Ohren und Augen sollten vom Tierarzt behandelt werden
Erkrankungen an Ohren und Augen sollten vom Tierarzt behandelt werden (Fotos: s. Bildhinweise)

Gefahren bei Überanstrengung

Die Französische Bulldogge hat von Natur aus ein flaches Gesicht und daher oftmals Probleme mit der Atmung. Aus diesem Grund, aber auch durch ihr verhältnismäßig dünnes Fell, kann sie ihre Körpertemperatur nur mangelhaft regulieren. Extreme Temperaturen bedeuten immer eine Gefahr für sie. Besonders im Sommer liebt sie ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen und in der Nähe einen Napf mit frischem Wasser. Sie benötigt nur eine kurze Gassirunde für ihre Geschäfte und dann wird freiwillig wieder geruht. Große Anstrengungen bei hohen Temperaturen, wie lange Spaziergänge oder ausgelassenes Toben, könnten für den Bully tödlich enden, da die Gefahr eines Hitzschlags droht. Man könnte denken, ein Bad im Teich oder See tun dem Kerlchen gut, aber weit gefehlt. Zum einen können Bullys nicht gut schwimmen und zum anderen senkt sich seine Körpertemperatur in kaltem Wasser aufgrund des dünnen Fells zu stark ab.

Allergien

Allergien gegen Nahrungsmittel und Pflanzen bringen nicht nur uns Menschen oftmals zur Verzweiflung. Auch Haustiere, insbesondere die Französische Bulldogge, können Allergien auf die verschiedensten Dinge entwickeln.
Der Bully kann Heuschnupfen bekommen, auf Insektenstiche allergisch reagieren und Lebensmittelunverträglichkeiten entwickeln. Verhält er sich nach den Mahlzeiten merkwürdig, erbricht sich oder entwickelt auffällige Blähungen, kann unter Umständen das Futter schuld sein. Staub, Pflanzenpollen oder Insektenstiche führen oft zu Juckreiz, Haut- oder Haarveränderungen. Werden solche Symptome festgestellt, kann ein Allergietest beim Tierarzt Aufschluss geben. Steht einmal fest, ob die Bulldogge zu Allergien neigt, kann ihr beispielsweise durch Futterumstellung oder durch die Gabe von Antiallergika geholfen werden.

Spezielles Futter kann Allergien mildern oder sogar vermeiden
Spezielles Futter kann Allergien mildern oder sogar vermeiden (Foto: Amazon) Zum Produkt bei Amazon

Manche Bullys entwickeln als Folge einer Futtermittelallergie eine Zwischenzehendermatitis. Die Haut zwischen den Zehen entzündet sich und juckt, nachhaltige Hautveränderungen sind möglich. Der Tierarzt wird die Erkrankung mit entsprechenden Mitteln behandeln und auf eine Futterumstellung hinweisen. Durch Ausprobieren und Weglassen einzelner Futterbestandteile kann der Grund für die Dermatitis herausgefunden und beseitigt werden. Wem das zu aufwändig ist, der lässt sich im Handel beraten und wählt ein Futter, welches auf die gängigen Allergieauslöser verzichtet.

 

Französische Bulldogge – Krankheiten durch Viren und bakterielle Infektionen

Wie alle anderen Hunde können sich Französische Bulldoggen überall mit Viren oder Bakterien anstecken. Meist geschieht dies durch Kontakt mit anderen Hunden. Gegen die gängigen Viruserkrankungen oder Infektionen mit Bakterien kann geimpft werden, jedoch muss der Hundehalter das Für und Wider einer Impfung in eigener Entscheidung abwägen. Sicherlich trägt eine verantwortungsvolle Haltung des Bullys mit optimaler Ernährung, Pflege und Bewegung dazu bei, dass ein starkes Immunsystem entwickelt wird und der Hund eine Vielzahl von Krankheiten abwehren kann. Jedoch gibt es immer wieder Fälle, bei denen sich auch ein robuster Hund anstecken kann. Vorsorgende Impfungen gegen die gängigsten Viruserkrankungen helfen dabei, den Hund gesund zu erhalten.

Die Leptospirose

Diese Erkrankung kann verschiedene Tiere, in extremen Fällen sogar den Menschen betreffen. Sie wird durch Bakterien ausgelöst, welche sich im Urin von erkrankten Tieren befinden. Häufiger Überträger sind Ratten. Schnüffeln Hunde an deren Urin oder nehmen Wasser aus mit infiziertem Urin verunreinigten Pfützen auf, dringen die Bakterien durch die Schleimhäute in den Körper ihres neuen Wirtes ein. Erkrankte Hunde können ihren Herrn durch Schleimhautkontakt infizieren.

Die Bakterien breiten sich aus und schädigen die Leber, die Milz, die Nieren, setzen sich außerdem in den Lymphknoten fest. Einige Symptome der Leptospirose sind: Fressunlust, Erbrechen, Fieber, Gelbsucht, blutiger Stuhl, Blutungen im Maul, allgemeine Mattigkeit und Atemprobleme. Die rechtzeitige Behandlung mit Anitbiotika sichert dem Hund gute Überlebenschancen. Welpen und Junghunde haben bei einer Infektion mit Leptospirose jedoch nur eine geringe Heilungschance.

Die rechtzeitige Behandlung sichert dem Hund gute Überlebenschancen

In Deutschland kommt diese bakterielle Erkrankung so gut wie nicht mehr vor. Allerdings sollte man sich bei geplanten Auslandsaufenthalten immer informieren, ob dort die Leptospirose noch aktiv ist und in diesem Fall eine Impfung des Tieres vornehmen.

Die Parvovirose

Diese Virusinfektion befällt in erster Linie Welpen und immun-schwache Tiere. Eine Ansteckung erfolgt über Kot und andere Ausscheidungen eines erkrankten Tieres. Die Infektion äußert sich mit Brech-Durchfall. Infolge des hohen Flüssigkeitsverlustes sterben erkrankte Tiere innerhalb kürzester Zeit, wenn nicht frühzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Eine Impfung gegen die Parvovirose ist empfehlenswert, sie bringt aber keinen hundertprozentigen Schutz.

Gegen einige Viruserkrankungen bietet eine Impfung wirksamen Schutz
Gegen einige Viruserkrankungen bietet eine Impfung wirksamen Schutz

Die Staupe

Diese uralte, aber immer noch tödliche Virusinfektion kann die verschiedensten Tiere befallen. Obwohl die Krankheit in Deutschland als ausgerottet galt, werden in jüngster Zeit wieder Krankheitsfälle verzeichnet. Die Ursache hierfür ist nicht bekannt. Eindeutige Symptome für eine Erkrankung mit dem Staupeerreger sind hohes Fieber und Müdigkeit. Dazu können Durchfall, Erbrechen und Atemwegserkrankungen auftreten. Unbehandelt kommt es im weiteren Verlauf der Krankheit zu einer massiven Schädigung des Gehirns und schließlich zum Tod des Tieres.
Wer seine Französische Bulldogge vor der Staupe schützen möchte, wird in jedem Fall beim Tierarzt eine Impfung durchführen lassen.

Die Tollwut

Die Tollwut fordert schon seit Tausenden von Jahren ihre Opfer bei Mensch und Tier. Das Virus wird in der Regel von Wildtieren übertragen und verursacht eine tödliche Entzündung des Gehirns. Da Füchse, Marder und Waschbär mittlerweile ständige Gäste in unseren Städten sind, besteht trotz öffentlicher Bekämpfungsmaßnahmen immer die Möglichkeit einer Infektion. Das Virus wird meist durch Bisse oder Kratzer, aber auch durch infizierten Speichel übertragen. Einziger Schutz ist die regelmäßige Impfung durch den Tierarzt.

Es besteht immer noch die Möglichkeit einer Tollwut-Infektion

Der Zwingerhusten

Parainfluenza-Viren lösen bei betroffenen Hunden einen starken Husten aus. Unbehandelt kommt es im weiteren Verlauf auch zu Mandelentzündung und Schnupfen. Allerdings tritt die, durch Tröpfcheninfektion verbreitete Erkrankung nur dort auf, wo viele Hunde gehalten werden, beispielsweise im Tierheim oder bei Züchtern. Beim Kauf eines Hundes sollte man immer darauf achten, ob sich Symptome des Zwingerhustens bei den gehaltenen Tieren bemerkbar machen. Die Krankheit wird vom Tierarzt mit Antibiotika behandelt und heilt nach etwa zwei Wochen aus. Nur bei schwachen Tieren oder Welpen kann es zu Komplikationen kommen.

Erbkrankheiten und rassespezifische Erkrankungen

Die Von-Willebrand-Disease

Mit diesem Namen bezeichnet der Tiermediziner eine erblich erworbene Gerinnungsstörung des Blutes, die gleichermaßen Rüden und Weibchen betreffen kann. Die Krankheit muss nicht zwingend ausbrechen, das defekte Gen wird jedoch auf die Nachkommen übertragen. Ist ein Tier von dieser Erbkrankheit betroffen, können Nasenbluten, Blut im Urin und blutendes Zahnfleisch auftreten. Meist wird die Von-Willebrand-Disease erst bei einer Operation des Tieres entdeckt, wenn es zu nicht kontrollierbaren Blutungen kommt. Da die Krankheit nicht heilbar ist, dürfen erkrankte Tiere nicht in die Zucht aufgenommen werden.

Die Erkrankung der Schilddrüse

Schilddrüsenerkrankungen treten bei der Französischen Bulldogge ziemlich häufig auf. Sie sind oftmals der Grund für verschiedene Hauterkrankungen. Anzeichen dafür sind zwanghaftes Lecken der Füße und Schwellungen (Zysten) zwischen den Zehen. Andere Hautsymptome können Haarausfall, struppiges Fell, Schuppenbildung, Ödeme im Augenbereich, aber auch Mangel an Kondition sein, Bewegungsunlust oder Verfressenheit können ebenfalls auf Unregelmäßigkeiten der Schilddrüse hindeuten.

Der Tierarzt wird die Erkrankung feststellen und entsprechend behandeln. Durch die verabreichten Schilddrüsenmedikamente verschwinden die Symptome nach kurzer Zeit. Allerdings ist meist eine lebenslange Medikation erforderlich.

Die Brachyzephalie

Die Brachyzephalie bezeichnet eine angeborene Verformung des Schädels. Durch den stark verkürzten Kopf haben die betroffenen Tiere Schwierigkeiten bei der Atmung. Die oberen Luftwege sind zu kurz, Nasenmuschel, Kehlkopf und Gaumensegel sind nicht normal ausgebildet. Durch die Problematik beim Atmen kann die Französische Bulldogge ihre Körpertemperatur nicht regulieren. Dies ist besonders in heißen Monaten gefährlich. Zu große Anstrengungen müssen vermieden werden, sonst droht für das Tier ein Hitzschlag.

Der breite und verkürzte Schädel der Französischen Bulldogge verursacht große gesundheitliche Probleme
Der breite und verkürzte Schädel der Französischen Bulldogge verursacht große gesundheitliche Probleme

Sehr starke Deformationen am Kopf können operativ gemildert werden, damit dem Tier die Atmung leichter fällt. Die Brachyzephalie ist in den meisten Fällen durch die Zucht bedingt. Daher werden mittlerweile Änderungen der Zuchtstandards per Gesetz gefordert, um weitere “Qualzuchten” zu verhindern.

Wer gerne mit dem Flugzeug verreist und seinen Bully mitnehmen möchte, muss sich vorab informieren, ob die jeweilige Fluggesellschaft überhaupt eine Französische Bulldogge transportiert. Durch die verschlechterte Atmung aufgrund der Brachyzephalie sind bei der Unterbringung des Hundes im Laderaum bereits einige Todesfälle vorgekommen.

Die Achondroplasie

Diese Wachstumsmutation im Skelettsystem kann bei allen Säugetieren, also auch beim Menschen vorkommen. Tritt die Erkrankung auf, verknöchern die Wachstumszonen der Knochen zu früh. Die Proportionen einer Französische Bulldogge, bei der Achondroplasie diagnostiziert wird, sind nicht harmonisch, denn ihre Beine sind für den Körper einfach zu kurz. Achondroplasie beruht auf einem Gendefekt und kann nicht therapiert werden.

Verstopfte Analdrüsen

Französische Bulldoggen gehören zu den Hunden, die häufig unter verstopften Analdrüsen oder -beuteln zu leiden haben. Wenn auffällt, dass der Hund häufig mit dem Hinterteil über den Boden rutscht oder sich ständig die Analgegend leckt, können verstopfte Analdrüsen der Grund sein. Hier hilft ein Gang zum Tierarzt. Er wird den Analbeutel vorsichtig mit der Hand ausdrücken und Bully so vom lästigen Druck befreien. Ausreichend Bewegung und eine regelmäßige Verdauung helfen, die Analdrüsen auf natürliche Weise zu reinigen.

Videoanleitung zum Ausdrücken der Analdrüsen:

Urolithiasis

Leidet Ihr Hund an Urolithiasis, hat er Harnsteine, die durch erbliche Veranlagung oder durch falsche Ernährung entstehen können. Enthält das Futter der Französischen Bulldogge zuviel Kalzium, Magnesium oder Phosohor, kann dies über einen längeren Zeitraum gesehen, zur Bildung von Harnsteinen führen. Über den pH-Wert des Urins kann der Tierarzt feststellen, um welche Art von Harnsteinen es sich handelt. Sobald feststeht, welches Mineral verantwortlich ist, kann das Futter entsprechend abgeändert werden. In jedem Fall wichtig sind die ausreichenden Wassergaben für den Bully. Wer viel trinkt, muss viel Pipi. Häufiges Wasser lassen reduziert die Bildung von Harnsteinen.

Der Bewegungsapparat bei der Französischen Bulldogge

Viele Hunderassen sind dafür bekannt, dass besonders im Alter Störungen im Bewegungsapparat auftreten können. Doch nicht nur das Alter begünstigt Bewegungseinschränkungen, auch fehlerhafte Gene, Verletzungen oder eine falsche Ernährung können zu Erkrankungen in diesem Bereich führen.

Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogengelenksdysplasie (ED) findet man in erster Linie bei großen Hunden, wie Schäferhund, Rottweiler oder Berner Sennenhund. Diese Erkrankung kann jedoch auch bei der Französischen Bulldogge auftreten. Durch eine genetisch bedingte oder durch fehlerhafte Ernährung hervorgerufene Deformierung der Gelenke leidet der Bully an ständigen, mehr oder weniger starken Schmerzen. Er beginnt zu lahmen und hat keine Freude mehr daran, sich mehr als notwendig zu bewegen. Schmerzlindernde und entzündungshemmende Mittel helfen dem Hund, sich vernünftig zu bewegen. In schwerwiegenden Fällen kann eine Operation nötig sein. Neben der tierärztlichen Behandlung ist mäßige, aber regelmäßige Bewegung hilfreich, sowie die unbedingte Vermeidung von Übergewicht.

Regelmäßige Bewegung ist wichtig für die Französische Bulldogge
Regelmäßige Bewegung ist wichtig für die Französische Bulldogge

Bei Französichen Bulldoggen treten hin und wieder auch Knieprobleme auf. Die Kniescheibe an den Hinterbeinen rutscht aus ihrer natürlichen Position und bereitet durch die Fehlstellung Schmerzen. Das Tier schlägt während des Laufens nach hinten aus, tänzelt und läuft dann wieder normal. Eine zu flach ausgebildete Gleitrinne für die Kniescheibe kann genetisch bedingt sein oder durch eine Arthrose sowie durch Stoffwechselerkrankungen auftreten.
In jedem Fall ist ärztlicher Rat einzuholen. Ist das Problem genetisch bedingt, bringt eine Operation gute Ergebnisse. Ist die Kniescheibenverrenkung auf andere gesundheitliche Probleme zurückzuführen, müssen diese in erster Linie behandelt werden.

Der Rücken und die Wirbelsäule

Die Französische Bulldogge fällt häufig mit Rückenproblemen und Erkrankungen an der Wirbelsäule auf. Diese Problematik ist ihrem gedrungenen Wuchs zuzuschreiben. Es kommen veränderte Bandscheiben vor, einzelne Wirbel können sich verschieben.

Auch ein Bandscheibenvorfall ist beim Bully möglich. Das Bandscheibengewebe tritt hervor und drückt auf Nerven und Rückenmark. Im ungünstigsten Fall treten Lähmungen auf. Bandscheibenvorfälle sind vorwiegend im Alter zu beobachten, manchmal sind jedoch auch Jungtiere betroffen.

Erkrankungen der Wirbelsäule führen besonders beim ausgelassenen Springen und Toben zu schlimmen Schmerzen. Über längere Zeit unbehandelt führt eine geschädigte Wirbelsäule zu schwerwiegenden Komplikationen, wie zum Beispiel zu einer Muskelschwäche in den Hinterbeinen.

Züchter von Französichen Bulldoggen achten mittlerweile auf Wirbelsäulenanomalien bei ihren Hunden. Erkrankte Hunde werden nicht mehr in die Zucht genommen.

Einer Erkrankung der Gelenke, wenn sie nicht genetisch bedingt sind, kann man in der Regel gut vorbeugen. Bereits im Welpenalter ist darauf zu achten, dass die Nährstoffversorgung auf das Alter des Hundes abgestimmt ist. Ein zu schnelles Breiten- und Längenwachstum wirkt sich immer gelenkschädigend aus.

Grünlippmuschelextrakt stärkt auf natürliche Weise die Gelenke
Grünlippmuschelextrakt stärkt auf natürliche Weise die Gelenke (Foto: Amazon) Zum Produkt bei Amazon

Stellt man fest, dass der junge Hund sich öfter “verspringt” und aufgrund dessen eine Zeit lang lahmt, kann man durch die regelmäßige Gabe von beispielsweise Grünlippmuschelextrakt das Gelenk stärken. Ein ebenfalls wichtiger Faktor für das Auftreten von Gelenkerkrankungen ist das Übergewicht. Das Kilo mehr auf den Rippen sorgt zwar für eine stattliche Erscheinung, ist aber Gift für die Gelenke.

Natürlich soll der Bully immer ausreichend Nahrung erhalten, zusätzliche Leckerchen zwischendurch sorgen auf die Dauer gesehen für zuviel Gewicht. Wer mit Leckerchen den Gehorsam trainiert, sollte deren Menge von der üblichen Futterration abziehen. Das Futter an sich muss immer auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt werden. Ein agiles Mädchen benötigt mehr, als ein Rüde, der seine Zeit am liebsten auf der Couch verbringt (gilt natürlich auch umgekehrt!).

Der Verdauungapparat

Die Französische Bulldogge besitzt von Natur aus einen empfindlichen Magen. Eine Neigung zu Blähungen und Magen-Darm-Krankheiten ist keine Seltenheit. Hier hilft nur eine ausgewogene, schonende Ernährung und im Bedarfsfall ein Medikament vom Tierarzt.

Eine schwerwiegende Erkrankung im Verdauungsapparat ist die krankhaft erweiterte Speiseröhre, Megaösophagus genannt. Die Speiseröhre ist weiter als normal und mit Luft gefüllt. Dadurch hat der Hund Probleme, sein Futter zu schlucken. Es kommt häufig zum Erbrechen, besser, zum Wiederheraufwürgen des Futters, da es im Speiseröhrensack hängen bleibt und den Magen nicht erreicht. Diese Anomalie kann angeboren oder durch eine andere Erkrankung, z. B. Vergiftung, Speiseröhrenentzündung, Tumor, erworben sein. In leichten Fällen kann der Tierarzt seinem Patienten mit Medikamenten Linderung verschaffen, ist der Megaösophagus stark ausgeprägt, kann nur ein operativer Eingriff helfen.

Die Fortpflanzung bei der Französischen Bulldogge

Der überdimensionierte Kopf der Französischen Bulldogge sorgt schon bei der Paarung und der Geburt für Probleme
Der überdimensionierte Kopf der Französischen Bulldogge sorgt schon bei der Paarung und der Geburt für Probleme

Der typische Körperbau der Französischen Bulldogge, großer Kopf, breite Brust und schmaler Popo machen sie bereits rein äußerlich zu einem imposanten Hund. Leider bereitet gerade der spezielle Bau ihres Körpers Probleme bei der Zucht. Aufgrund ihrer schmalen Hüften sind viele Rüden nicht in der Lage, bei einem Weibchen korrekt aufzureiten und sie zu schwängern. In vielen Fällen wird daher eine künstliche Befruchtung dem natürlichen Weg vorgezogen.

Bei den Weibchen gibt es durch das schmale Becken Schwierigkeiten bei der Geburt der Welpen. Der beliebte große Kopf der Französischen Bulldogge passt bereits beim ungeborenen Welpen nicht durch den Geburtskanal. Im Normalfall würde eine Hündin nicht gebären können und bei der Geburt verenden. Dies ist vom Züchter natürlich nicht gewollt. Ein Kaiserschnitt bietet eine schnelle und meist unkomplizierte Möglichkeit, Mutter und Welpen am Leben zu erhalten.

Der Ausweg über eine chirurgische Geburt beim Bully verhilft den Züchtern dazu, sich noch mehr auf die Zucht von besonders großen Köpfen und noch schmaleren Hüften zu konzentrieren. Spätestens hier stellt sich die Frage, ob man der Französischen Bulldogge, einem an sich robusten und lebensfreudigen Hund durch vom Menschen ausgewählte Standards Qualen bereitet, die wirklich nicht notwendig sind.

Inzwischen gibt es jedoch Züchter, die Wert darauf legen, dass ihre Französischen Bulldoggen auf herkömmliche Art und Weise geboren werden. Stehen die Proportionen in einem harmonischerem Verhältnis zueinander, gelingt dies auch. Entsprechende Züchter vermerken auf ihren Homepages meistens mit Stolz, dass ihre Kleinen natürlich zur Welt gekommen sind.