Wie alt werden Französische Bulldoggen?

Die Französische Bulldogge hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren, ein stattliches Alter für einen Hund. Dies ist in erster Linie auf eine verantwortungsvolle Zucht und eine gute medizinische Versorgung zurückzuführen.

Noch vor ein paar Jahren wurden die Bullys nicht so alt, da verantwortungslose Züchter nicht auf Erbkrankheiten geachtet haben und die überall beliebte faltige Stupsnase immer kürzer gezüchtet wurde. Daher hatten viele Bullys extreme Probleme bei der Atmung und konnten größeren Belastungen überhaupt nicht Stand halten. Auch Erbkrankheiten traten häufig auf.

Alter: Französische Bulldogge

Das hat sich, Gott sei Dank, geändert. Die Arbeit von vielen engagierten Tierschützern hat sich bezahlt gemacht, so genannte Qualzuchten sind bei der Französischen Bulldogge nur noch selten anzutreffen. Daher sollte man seinen Bully immer von einem seriösen Züchter kaufen. Sicherlich sind die Kosten für einen Welpen hier höher im Vergleich zu einem Hundekauf auf dem Autobahnparkplatz, aber aus einer verantwortungsvollen Zucht mit gesunden Elterntieren bekommt man einen gesunden Welpen, an dem man viel Freude haben kann. Bei guter Pflege und Ernährung wird solch eine Bulldogge mit Stammbaum und Ahnentafel tatsächlich 12 Jahre alt oder sogar auch älter.

Voraussetzungen für ein langes Bully-Leben

Nur hochwertiges Futter für den Bully
Nur hochwertiges Futter für den Bully (Foto: Amazon) Zum Produkt bei Amazon

Wenn man sich eine Französische Bulldogge kaufen möchte, sollte man sich bereits im Vorfeld gut über die Eigenheiten und Besonderheiten dieser Rasse informieren. Der Verein für Züchter und Liebhaber der Französischen Bulldogge, kurz VZLB, ist hier beispielsweise eine gute Informationsquelle. Dort gibt es auch Auskünfte darüber, wo verantwortungsvoll gezüchtet wird und ob gerade Welpen geboren wurden oder noch erwartet werden.

Ist der Welpe dann in sein neues Zuhause eingezogen, steht an erster Stelle die richtige und gesunde Ernährung. Der Züchter wird in den meisten Fällen Futter für die ersten Tage mitgeben, danach ist man auf sich allein gestellt. Wer unsicher ist, kann einen Ernährungsberater für Hunde zu Rate ziehen oder auch beim Tierarzt nachfragen.

Royal Canin bietet Futter speziell für Bully-Welpen an
Royal Canin bietet Futter speziell für Bully-Welpen an (Foto: Amazon) Produkt bei Amazon

Welpen benötigen in den ersten Monaten ein speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Futter. Es sollte ausgewogen und hochwertig sein, damit aus dem kleinen Bully ganz langsam ein großer werden kann. Bereits im Welpenalter ist darauf zu achten, dass das Tier nicht übergewichtig wird. Übergewicht wird die Gesundheit der Französischen Bulldogge in jedem Alter beeinträchtigen und letztendlich ihr Leben verkürzen. Auch ein Zuviel an Mineralien und Vitaminen ist zu vermeiden. Ein gut ausgearbeiteter Ernährungsplan ist immer eine große Hilfe, besonders für diejenigen, die sich mit der Französischen Bulldogge ihren ersten Hund angeschafft haben.

Ein zweiter wichtiger Baustein für ein langes und gesundes Leben ist die tägliche Bewegung. Der Bully ist zwar ein gemütlicher Vertreter, der gerne schmust und kuschelt, dennoch benötigt er seinen täglichen Auslauf. Zwei bis drei halbstündige Gassirunden mit Spiel und Spaß fördern seine körperliche und geistige Gesundheit. Auch Hundesport in Maßen ist für den Bully empfehlenswert. Gewaltmärsche mag die Französische Bulldogge überhaupt nicht. Aufgrund ihres flachen Gesichtes sind die Atemwege beeinträchtigt, Überanstrengung führt daher besonders in den warmen Sommermonaten zu Atemnot und Überhitzung, da die Bulldogge ihre Körpertemperatur nicht über die Atmung ausgleichen kann. In dieser Zeit ist der Bully am besten an einem schattigen Plätzchen aufgehoben.

Ist es im Winter kalt und nass, darf er ruhig ein wärmendes Mäntelchen tragen, denn er besitzt unter seinem glatten Fell keine Unterwolle. Ungeschützt kann schnell eine Erkältung oder eine Blasenentzündung auftreten.

Im Winter braucht der Bully ein Mäntelchen
Ein Mäntelchen schützt im Winter vor Unterkühlung (Foto: Amazon) Zum Produkt bei Amazon

Die tägliche Pflege der Hautfalten, der Augen und Ohren ist eine hervorragende Prophylaxe für lästige Hauterkrankungen. Schmutzpartikel in den Falten, am Auge oder in den Ohren führen bei der Französischen Bulldogge schnell zu schmerzhaften Entzündungen, die durch das Sauberhalten mit einem feuchten Tuch problemlos vermieden werden können. Eine regelmäßige Kontrolle des körperlichen Zustandes beim Bully erlaubt es seinem Besitzer bei Veränderungen schnell handeln zu können. Viele Krankheiten, auch Erbkrankheiten, können so bereits im Anfangsstadium erfolgreich behandelt, gemildert oder sogar auskuriert werden.

Zur Gesundheitsvorsorge gehört ebenso die jährliche Impfung, unter anderem gegen Parvovirose, Leptospirose, Staupe und Tollwut. Diese Infektionskrankheiten kommen weltweit vor und besonders ungeimpfte Welpen oder ältere Hunde können sich schnell anstecken. Eine vorsorgende Impfung schützt vor der Kräfte zehrenden Krankheit, die im ungünstigsten Fall auch zum Tod des Tieres führen kann.

Die ältere Französische Bulldogge sollte auch regelmäßig dem Tierarzt zu einer Vorsorgeuntersuchung vorgestellt werden. Erkrankungen im Alter lassen sich zwar nicht vermeiden, bei einer frühen Diagnose kann der Tierarzt jedoch rechtzeitig helfend eingreifen.

Wenn überhaupt, dann bitte nur Hundeschokolade
Wenn überhaupt, dann bitte nur Hundeschokolade (Foto: Amazon) Zum Produkt bei Amazon

Als Besitzer einer Französischen Bulldogge sollte man immer darauf bedacht sein, unnötige Unfälle zu vermeiden. Im Haushalt beispielsweise gehören Putzmittel, Medikamente, scharfe Gegenstände, aber auch Süßigkeiten, Alkohol, rohes Schweinefleisch und einige rohe Gemüsesorten außer Reichweite des Hundes. Zucker ist äußerst schädlich für den Bully. Er fördert Übergewicht, führt zu Magenproblemen und schlechten Zähnen. Schokolade und Alkohol sind Gift für den Hund. Knoblauch und Zwiebeln zerstören die roten Blutkörperchen, rohe Nachtschattengewächse führen aufgrund des hohen Solaningehalts zu Vergiftungen.

Rohe Hülsenfrüchte, z. B. Bohnen, enthalten das Gift Phasin, welches in großen Mengen zum Tod des Tieres führen kann.

Das rohe Schweinefleisch ist prinzipiell genauso zur Fütterung geeignet, wie anderes Fleisch. Aber Schweinefleisch kann das in jedem Fall tödliche Aujetzky-Virus enthalten. Die meisten europäischen Länder sind zwar frei von diesem Virus, jedoch können sich im Freien gehaltene Hausschweine an Wildschweinen mit dem Virus anstecken. Daher gehört rohes Schweinefleisch unter keinen Umständen auf Bullys Speiseplan, gebraten ist es natürlich nicht zu verachten.

Auch verschiedene Zimmerpflanzen, z. B. die Dieffenbachie, der Gummibaum oder der Efeu, können für den Bully giftig sein. Am besten werden solche Pflanzen außer Reichweite gestellt oder erst gar nicht für den Zimmerschmuck gekauft.

Im Auto muss der Bully gesichert werden
Im Auto muss der Bully gesichert werden (Foto: Amazon) Zum Produkt bei Amazon

Autofahrer mit Hund sind oftmals leichtsinnig und lassen ihr Tier auf dem Beifahrersitz oder der Rückbank ungesichert Platz nehmen. Im Falle einer Notbremsung wird das Tier wie ein Katapult nach vorn geschleudert. Bei einer scharfen Kurve kann es das Gleichgewicht nicht halten und prallt gegen die Seitenwand. Mensch und Tier können bei solch verantwortungslosem Verhalten zu Schaden kommen. Alle Hunde müssen im Auto zumindest mit einem speziellen Sicherheitsgurt für Hunde gesichert sein. Für eine Französische Bulldogge eignet sich aufgrund ihrer geringen Größe eine Transportbox, die im Kofferraum (beim Kombi) oder auf dem Rücksitz gesichert wird. Ist der Bully bereits im Welpenalter an diese Art Auto fahren gewöhnt, kann er problemlos mit auf die Reise genommen werden.

Bully wird alt

Ist die Französische Bulldogge einmal sechs bis sieben Jahre alt, merkt man ihr langsam das Alter an. Der Hund wird ruhiger und gemächlicher, erste graue Haare zeigen sich an der Schnauze. Das tägliche Miteinander gestaltet sich einfacher, da sich Herr und Hund nach all den Jahren ohne großartige Kommandos verstehen. Man kennt sich eben.
Irgendwann bemerkt man, Bullys Gehör wird schlechter und auch die Augen lassen nach. Vielleicht meldet sich durch leichtes Hinken eine Arthrose an. Außerdem muss der alte Junge bzw. das alte Mädchen öfter Pipi, denn die Blasenmuskulatur wird schwächer. Jetzt kommt die Zeit, in der die Französische Bulldogge wieder mehr Pflege und ganz viel Liebe benötigt. Das hat sie sich als jahrelanger treuer Begleiter verdient.

Die Ernährung muss sich jetzt zwangsläufig verändern

Auch die Ernährung muss sich jetzt zwangsläufig verändern, denn weniger Bewegung benötigt weniger Energie. Ein alter Bully sollte niemals übergewichtig sein. Zu viele Pfunde auf den Rippen schränken die Beweglichkeit ein, besonders wenn sich bereits Gelenkbeschwerden bemerkbar machen. Trotzdem gibt es natürlich keine Diät, sondern lediglich weniger Fett und mehr Ballaststoffe. Da auch die Abwehrkräfte nachlassen, sind zusätzliche Vitamine von Wichtigkeit. Entweder gibt man Vitaminpräparate ins Futter oder man verwendet ein hochwertiges Seniorenfutter, welches alle nötigen Bestandteile für den alten Hund beinhaltet. Dazu gehören auch Knorpelaufbaustoffe, die die Gelenke gesund erhalten und Arthrose lindern. Täglich ein wenig Grünlippmuschelextrakt über das Futter gestreut, wirkt Wunder bei entzündeten Gelenken (s. dazu auch “Der Rücken und die Wirbelsäule” unter Krankheiten bei der Französischen Bulldogge).

Für einen gemütlichen Spaziergang ist der Bully in jedem Alter zu haben
Für einen gemütlichen Spaziergang ist der Bully in jedem Alter zu haben (Foto: s. Bildhinweise)

Trotz des Alters benötigt die Französische Bulldogge weiterhin Bewegung und Beschäftigung: gemütliche Gassirunden, hin und wieder Rennen mit Artgenossen, einfache Suchspiele, eben all das, was dem Bully Spaß macht und ihn nicht übermäßig anstrengt. Wer mit seiner Bulldogge bisher Hundesport betrieben hat, kann auch mit dem alten Hund weiterhin Sport betreiben, nur Höchstleistungen sollten dem Tier nicht mehr abverlangt werden.

Auch bei den Kommandos “Sitz” und “Platz” kann man das Ganze etwas lockerer angehen. Muss sich der Bully auf eine nasse Wiese setzen oder gar hinlegen? Sicher nicht, denn zum einen erhöht sich die Empfindlichkeit gegenüber Kälte und Nässe im Alter und zum anderen zieht der Senior bei schlechtem Wetter sowieso die gemütliche Couch vor.

Wer bereits beim Kauf des Welpen daran gedacht hat, eine Kranken- und/oder OP-Versicherung für den Hund abzuschließen, hat eine gute finanzielle Unterstützung, wenn Bully im Alter einmal operiert werden muss. Die Kosten einer Operation, inklusive Vor- und Nachsorge sind erfahrungsgemäß recht ordentlich. Die monatlichen Kosten der Versicherung belaufen sich im Durchschnitt auf etwa 30 Euro und können in der Regel leicht gezahlt werden. 2000 Euro für eine OP sind dagegen eine enorme Belastung.

Die gemeinsamen Jahre sollten die Besitzer in vollen Zügen genießen

Die gemeinsamen Jahre mit einer alten Französischen Bulldogge sollten ihre Besitzer in vollen Zügen genießen. Das Zusammenleben ist stressfrei, man versteht sich meist ohne viele Worte und weiß, was dem anderen gut tut.
Irgendwann ist es dann doch einmal soweit und man muss den treuen Gefährten gehen lassen.

Bully geht über die Regenbogenbrücke

Für alle, die ihre Hunde lieben, ist dies ein Gedanke, der möglichst lange verdrängt wird. Aber, je älter das Tier wird, desto wichtiger wird es, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

Nur die wenigsten Hunde sterben friedlich im Schlaf. In den meisten Fällen raubt eine Krankheit die letzten Kräfte. Man sieht, wie Bully immer dünner wird, keinen Appetit mehr hat oder gar Schmerzen leidet. Jeder Hundebesitzer nimmt sich vor, den entscheidenden Schritt zu gehen, wenn das Weiterleben für den Liebling zur Qual wird. Aber wann genau wird das sein?

Diese Frage muss man für sich ganz allein beantworten. Sicher wird auch der Tierarzt wissen, wie es um die Gesundheit des Tieres steht und beratend zur Seite stehen. Wenn man sein Tier genau kennt, kann man manchmal an seinem Verhalten oder seinem Blick erkennen, wann der richtige Zeitpunkt für eine Erlösung gekommen ist. Trotzdem ist der Tag X immer ein schwerer Tag.

Bully beim Tierarzt einschläfern lassen

Dieser Gang ist für jeden Besitzer eines Hundes ein schwerer Gang. Es drängt sich der Gedanke auf, dass man seinen Liebling tatsächlich zum Henker führt. So darf man die getroffene Entscheidung jedoch nicht sehen.

Wenn der Bully nur noch leiden muss, sollte man ihn erlösen

Bully war über viele Jahre ein treuer Begleiter, den man richtig lieb gewonnen hat. Jedoch darf die Liebe nicht egoistisch sein. Nur weil wir beim Gedanken an Bullys Tod leiden, sollte das Tier nicht länger als notwendig leiden müssen. Den traurigen letzten Gang gemeinsam zu gehen, das ist man seinem Liebling schuldig.

In der Tierarztpraxis ist man mit der Situation des Abschiednehmens vertraut und wird fürsorglich mit Hund und Herrchen umgehen.

Bereits im Vorfeld kann entschieden werden, was mit dem Körper des Hundes geschehen soll. Wer keine Möglichkeit hat, das Tier im privaten Garten zu bestatten oder dies nicht möchte, übergibt es der Tierkörperbeseitigungsanstalt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, Bully einäschern zu lassen. Dann kann man die Urne mit nach Hause nehmen.

Die Bestattung des Tieres im Garten ist in manchen Gemeinden nicht erlaubt. Wo es erlaubt ist, sind gewisse Vorschriften einzuhalten:

  • der Garten muss in Privatbesitz sein
  • das Tier muss mit mindestens 50 Zentimeter Erde bedeckt werden
  • häufig gibt es Mindestabstände zu Nachbargrundstücken, öffentlichen Wegen und Plätzen
  • der Begräbnisplatz darf nicht im Wasserschutzgebiet liegen
  • das Tier darf keine ansteckende Krankheit gehabt haben

Bully stirbt Zuhause

Die meisten Tierärzte sind dazu bereit, ein Tier auch im Kreise seiner Familie einzuschläfern, natürlich gegen einen Aufpreis. Für den Hund ist diese Art zu sterben sicher stressfrei und friedlich, wenn er in seiner vertrauten Umgebung die Regenbogenbrücke betritt. Die oft mit Ängsten verbundene Tierarztpraxis bleibt ihm auf seinem letzten Weg erspart. Auch in diesem Fall sollte man bereits vorher klären, wie und wo das verstorbene Tier bestattet wird.

Kinder und der Tod ihres tierischen Spielgefährten

Man muss Kindern Gelegenheit geben, ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen
Man muss Kindern Gelegenheit geben, ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen

Kindern den Tod ihres Hundes zu erklären, ist immer eine schwierige Aufgabe. Sind die Kinder noch zu klein, um den Tod des Tieres zu verstehen, muss man sie behutsam mit der Endgültigkeit der Sache vertraut machen und sie in ihrer Trauer ernst nehmen. Gemeinsam zu trauern ist oftmals hilfreich. Eventuell hilft es, mit dem Kind ein Andenken an den Hund zu gestalten.

Ältere Kinder können vom toten Hund Abschied nehmen und wenn sie möchten, auch an seiner Beerdigung teilnehmen. Auch hier hilft die gemeinsame Trauer über die ersten Tage ohne Hund hinweg. Vielleicht möchten sie einen Stein auf Bullys Grab legen, Blumen pflanzen oder eine Kerze anzünden. All diese kleinen Rituale helfen Kindern, den Tod ihres Spielgefährten zu akzeptieren und zu verarbeiten.

Der Tierfriedhof

In vielen Gemeinden besteht die Möglichkeit, seinen verstorbenen Vierbeiner auf einem Tierfriedhof in einem Sarg oder einer Urne beizusetzen. Der Tierbestatter wird gern bei allen notwendigen Formalitäten helfen und auch bei der anschließenden Gestaltung der letzten Ruhestätte der Französischen Bulldogge verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, sodass jeder ganz individuell das Grab seines geliebten Bullys schmücken kann.