Französische Bulldogge in Not

Eine “Französische Bulldogge in Not” wartet nur darauf, errettet zu werden. Wer einen solchen Hund bei sich aufnehmen will, sollte sich der großen Verantwortung bewusst sein.

“Hund in Not sucht neues Zuhause.” So beginnen Anzeigen in der Tageszeitung, in Magazinen, solche Zettel hängen an Pinnwänden in Supermärkten, im Internet gibt es über 300.000 Treffer bei diesem Schlagwort. In Not geraten kann jeder Hund, so auch viele Französische Bulldoggen, die möglichst bald aus ihrer Notlage befreit werden möchten.

Wie gerät die Französische Bulldogge in Not?

Die Notlage eines Hundes bezieht sich darauf, dass er von einem auf den anderen Tag kein Heim mehr hat. Besonders für den Bully ist diese Situation dramatisch. Als regelrechter Kampfschmuser liebt er seinen Menschen abgöttisch und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Doch nun ist er allein und seine heile Kuschelwelt bricht zusammen.

Notsituationen für Hunde können verschiedenste Gründe haben.

  • Verstirbt ein Hundehalter und niemand erklärt sich dazu bereit, seinen Hund zu übernehmen, muss das Tier zunächst ins Tierheim.
  • Zieht der Besitzer aus Gesundheitsgründen in ein Senioren- oder Pflegeheim, ist nur in den seltensten Fällen die Mitnahme des Hundes erlaubt. Also wird auch hier das Tierheim zur Auffangstation.
  • Eine ähnliche Lage entsteht, wenn sich ein Paar scheiden lässt. Wenn keiner der sich trennenden Partner dazu bereit ist, den gemeinsamen Hund mit in sein neues Leben zu nehmen, bleibt für das zurückbleibende Tier wieder nur der Gang ins Tierheim.
  • Manche frischgebackenen Hundebesitzer stellen fest, dass sie mit dem Tier überfordert sind.
  • Messies halten zu viele Tiere unter katastrophalen Umständen.
  • Straßenhunde warten in Tötungsstationen auf ihr baldiges Ende.

Überforderte Hundebesitzer

Es gibt natürlich auch Familien oder Einzelpersonen, die sich in eine Französische Bulldogge aufgrund ihres putzigen Aussehens verliebt haben, dann aber nach einiger Zeit feststellen, dass sie viel Auslauf und Beschäftigung benötigt und aufmerksam gepflegt werden muss.

Der Bully wird zum lästigen Anhängsel

Dann kommt noch die zeitintensive Erziehung dazu, ohne die der lebhafte Bully nur Unsinn im Kopf hat und macht, was er will. Der ach so niedliche und schmusige Bully nimmt einen großen Teil des täglichen Lebens seines Besitzers in Anspruch. Viele haben darüber vor dem Kauf des Bullys nicht nachgedacht und so wird der kleine Racker nicht zum unentbehrlichen Freund, sondern zum lästigen Anhängsel. Verantwortungsbewusste Menschen geben ihren Hund wieder zum Züchter, andere gehen sofort zum Tierheim oder setzen ihr Tier einfach aus.

Das Aussetzen von Haustieren, insbesondere von Hunden, wird vermehrt immer zur Urlaubszeit beobachtet. Man möchte irgendwo ungestört entspannen, in die entferntesten Länder fliegen oder eine exklusive Kreuzfahrt unternehmen. In allen Fällen ist es lästig, einen Hund im Schlepptau zu haben. Also wird er kurzerhand auf einem Autobahnparkplatz oder an der nächsten Straßenecke angebunden und verlassen.

Messies horten Tiere

Und dann gibt es noch die ganz schlimmen Fälle, bei denen das Veterinäramt oder das Ordnungsamt einschreiten muss. Es gibt sie tatsächlich, die sogenannten “Tier-Messis”. Bei ihnen leben überdimensional viele Tiere, Hunde, Katzen, Frettchen usw. auf engem Raum zusammen. Die Ernährung ist katastrophal, von Hygiene kann keine Rede sein.

Meist fallen solche unwürdigen Zustände den Nachbarn durch unangenehme Gerüche oder durch das vermehrte Auftreten von Ungeziefer auf. Die Ordnungsbehörde schreitet hier konsequent ein und nimmt dem Besitzer alle Tiere weg. Meist müssen die armen Kreaturen zunächst vom Tierschutz gesund gepflegt und aufgepäppelt werden, bevor sie weiter vermittelt werden können. Nicht allzu selten bleibt für die unterernährten und kranken Tiere nur die erlösende Spritze vom Tierarzt.

Hat ein Bully keine Ansprache, verkümmert er. Deshalb ist es immer eine gute Tat, einen Hund in Not zu retten
Hat ein Bully keine Ansprache, verkümmert er. Deshalb ist es immer eine gute Tat, einen Hund in Not zu retten

Wie kann eine Französische Bulldogge in Not gerettet werden?

Entscheidet man sich dafür, einem Bully in Not ein neues Zuhause zu geben, hat man verschiedene Möglichkeiten (s. auch Französische Bulldogge kaufen). Die Anfrage bei einem Züchter lohnt sich in jedem Fall. Möglicherweise hat er Adressen von Hundebesitzern, die sich in Kürze von ihrem Bully aus gesundheitlichen oder anderen Gründen trennen müssen und für ihren Liebling ein gutes Heim suchen. Auch beim Tierarzt kann eine Nachfrage zum Erfolg führen. Zumindest ist es meist möglich, sich in eine Interessentenliste aufnehmen zu lassen.

Eine Adresse, wo immer Hunde in Not auf ein neues Heim warten, ist das Tierheim. Mit etwas Glück sind dort auch Bullys anzutreffen, mit noch mehr Glück sind auch Welpen zu vermitteln. Man kann sich ein Tier, das gefällt, aussuchen und dann zur Gewöhnung schon ein paar Mal mit ihm eine Gassirunde unternehmen. So können sich Mensch und Tier “beschnuppern” und sehen, ob man überhaupt zueinander passt. Ist das der Fall, kann das zukünftige Familienmitglied meist auch probeweise im neuen Heim übernachten.

Zur Sicherheit des Tieres werden die Mitarbeiter des Tierheims vom neuen Besitzer einen Fragebogen zur Selbstauskunft ausfüllen lassen und die gemachten Aussagen später bei einem Hausbesuch überprüfen. Dies soll keine Kontrolle darstellen, man möchte vielmehr sichergehen, dass das neue Heim genau richtig für das Tier ist. Es hat einen bösen Schicksalsschlag erlitten und soll nun eine Bleibe finden, in der es liebevoll umsorgt wird.

Bullys, die von einem Tierheim oder vom Tierschutzverein vermittelt werden, weisen manchmal, verständlicherweise, Verhaltensauffälligkeiten auf, über die der zukünftige Besitzer von den Mitarbeitern des Tierheims informiert wird, wenn sie bekannt sind. Man muss sich von vorn herein darüber im Klaren sein, dass ein Hund mit Vorgeschichte nicht mit einem “normalen” Hund zu vergleichen ist. Eine Französische Bulldogge, die misshandelt oder geschlagen wurde, reagiert in manchen Situationen anders als erwartet.

Wurde sie beispielsweise mit einem Stock geschlagen, wird sie Stöcke in jeder Form verabscheuen und unter Umständen einen Menschen mit Gehstock fürchterlich und ganz ohne ersichtlichen Grund anbellen. Hier ist dann Geduld und vor allem viel Liebe erforderlich, damit die schlechten Erfahrungen des kleinen Bullys langsam in Vergessenheit geraten.

Die Französische Bulldogge ist für ihr einfühlsames Wesen bekannt. Sie wird genau spüren, ob ihr die neuen Menschen wohlgesonnen sind. Ist einmal eine Vertrauensbasis geschaffen, wird sie wieder zu einem ausgelassenen und fröhlichen Begleiter, mit dem man jede Menge Spaß haben kann.

Bullys mit einer schlimmen Vergangenheit benötigen besonders viel menschliche Zuwendung
Bullys mit einer schlimmen Vergangenheit benötigen besonders viel menschliche Zuwendung

Ältere Französische Bulldoggen, die schon einige Zeit im Tierheim verbracht haben, haben es schwer, ein neues Heim zu finden. Doch gerade die Senioren machen es dem neuen Besitzer oftmals leicht. Sie sind erzogen, nicht mehr so quirlig, geben sich mit gemütlichen Spaziergängen zufrieden und machen am liebsten Pause auf der Couch. Für alleinstehende Menschen oder ältere Ehepaare sind solche Bullys ein absoluter Gewinn.

Auch im Internet kann man ganz gezielt nach Hunden in Not suchen. Verschiedene Portale wie beispielweise Hunde in Not stellen ihre “Problemkinder” mit Foto und nach Rasse geordnet vor. Wenn möglich, gibt es auch Auskünfte über die jeweilige Vorgeschichte und über Verhaltensweisen in verschiedenen Situationen, wie z. B. ist verträglich mit anderen Hunden, soll nicht zu Kleinkindern usw. Über eine Kontaktadresse oder per E-Mail oder Telefon können die jeweiligen Vermittler kontaktiert werden.

Dem Bully ein neues Zuhause bieten

Gleichgültig, über welchen Weg man seinen Bully in Not vor dem Alleinsein rettet, wichtig ist in erster Linie, dass er wieder in einen Familienkreis aufgenommen wird, der ihn liebevoll umsorgt und mit allen Vor- und Nachteilen willkommen heißt.

Gerade die Französische Bulldogge ist nur dann ein glücklicher Hund, wenn sie einen Menschen hat, den sie uneingeschränkt lieben kann. Ist dies der Fall, wird sie ihn überall hin begleiten und mit ihm durch dick und dünn gehen. Mensch und Hund können ein unschlagbares Team werden, wenn die Chemie stimmt und ein unerschütterliches Vertrauen ineinander vorhanden ist.