Französische Bulldogge – Welpen

Französische-Bulldogge-Welpen sehen aufgrund ihres großen Kopfes besonders drollig aus. Bevor man sich so einen kleinen Bully ins Haus holt, sollte man sich genau über diese Rasse – mit all ihren Vorzügen und Schwächen – informieren.

Werden Welpen geboren, ist das immer ein Ereignis. Was da auf die Welt kommt, ist so klein und hilflos, dass man sich gar nicht vorstellen kann, wie so ein kleiner “Maulwurf” tatsächlich zu einem kräftigen Hund heranwachsen kann. Auffällig sind immer die großen Köpfe, die noch in gar keinem Verhältnis zum Körper stehen. Gerade beim Bully, der von Natur schon einen “dicken” Kopf hat, fällt das besonders auf.

Wenn sich die Kleinen von der Geburt erholt haben, liegen sie ganz nah bei Mama, krabbeln auf ihr herum und suchen das Gesäuge. Obwohl die Welpen noch blind sind (die Augen sind noch fest verklebt) finden sie allein durch den schon gut ausgeprägten Geruchssinn die Milchquelle. Sind alle Welpen gesund, dann kann man förmlich zusehen, wie sie täglich an Gewicht zunehmen. Nach vierzehn Tagen etwa öffnen sich die Augen und dann ist vor den kleinen Rackern nichts mehr sicher. Zuerst lernen sie aufrecht laufen (dauert etwa einen Tag!) und anschließend wird alles Neue erkundet, mit den Geschwistern gerangelt und Mama genervt.

Gerade erst die Augen geöffnet: Jetzt kann das Leben beginnen
Gerade erst die Augen geöffnet: Jetzt kann das Leben beginnen (Foto: s. Bildhinweise)

Spätestens nach vier Wochen sehen die Welpen aus wie eine Miniaturausgabe ihrer Mutter, natürlich unterscheiden sie sich in der Farbe, da die Gene des Vaters und auch der Großeltern auf die ein oder andere Weise zum Tragen kommen. Farbvarianten bei der Französischen Bulldogge sind Schwarz und Weiß, aber auch Fawn, Red-Fawn, Sable, Creme oder Dunkel gestromt. Besonders schön sind auch die anthrazitfarbigen, “blauen”, Tiere, welche jedoch erfahrungsgemäß sehr krankheitsanfällig sind.

Bei den Welpen kann man bereits gut den zukünftigen Körperbau erkennen, das kantige Gesicht mit den niedlichen Falten, die stehenden Fledermausohren, die kräftige Brust und der relativ kleine Popo. Auch auf das Wesen der kleinen Bulldoggen können schon jetzt Rückschlüsse gezogen werden. Manche Welpen sind genügsam und schlafen viel, andere wiederum toben, knabbern alles an und dominieren bereits die Geschwister.

Für die ganz Kleinen gibt es im Fachhandel eine spezielle Welpenmilch
Für die ganz Kleinen gibt es im Fachhandel eine spezielle Milch für Welpen (Foto: amazon) Zum Produkt bei Amazon

Sobald die Milchmenge der Mutter nachlässt, wird mit Welpenmilch zugefüttert. Einige Zeit später bekommen die Kleinen auch schon feste Nahrung. Allerdings muss man dem kleinen Bully erst einmal zeigen, wie man feste Nahrung zu sich nimmt. Am besten füttert man jeden Welpen mit der Hand. Dafür benötigt man Zeit und Geduld. Wer einmal Welpen aufgezogen hat, weiß um die viele Arbeit, aber auch um die Belohnung, die man täglich erhält. Die niedlichen Racker sehen mit großen Kulleraugen zu einem auf, schlafen auf dem Arm und schmusen bis sie vor Müdigkeit einfach umfallen.

Nach acht bis zwölf Wochen werden die Welpen der Französischen Bulldogge in gute Hände abgegeben. Sie sind ärztlich untersucht, geimpft, entwurmt und gechipt. Jedes Tier besitzt einen vorläufigen Impfpass.

Woher bekommt man einen Bully-Welpen?

Der einfachste Weg ist der Weg über einen Züchter (s. a. Französische Bulldogge kaufen). Durch eine Anfrage beim Zuchtverband für Französische Bulldoggen erhält man Adressen von Züchtern, bei denen gerade Welpen zur Welt gekommen sind. Dort kann man unverbindlich anfragen. Da beinahe jeder Züchter eine eigene Homepage hat, sind sicher schon Bilder der kleinen Bullys im Netz. Züchter, die Mitglied im VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) sind, findet man auch auf dessen Homepage.

Meist besteht ab einem Alter von drei bis vier Wochen die Möglichkeit, die Welpen anzuschauen, mit ihnen zu spielen und zu schmusen. So kann man am besten feststellen, welcher der Welpen zu einem passt. Soll es ein Mädchen sein oder ein Junge? Passt der quirlige Draufgänger in die Familie oder doch eher die verträumte Schmusebacke? Der Züchter lässt seinen Kunden ausreichend Zeit, sich für einen Welpen zu entscheiden, denn auch er möchte seine kleinen Lieblinge in die richtigen Hände abgeben.

Ist die Entscheidung gefallen, kommt das Geschäftliche. Ein reinrassiger Welpe der Französischen Bulldogge mit lückenloser Ahnentafel kostet zwischen 1000 und 2000 Euro. Sicherlich ist das ein stolzer Preis, aber man kann bei einem solchen Welpen sicher sein, dass der Züchter zwei gesunde Tiere verpaart hat und dass daher das Auftreten von Erbkrankheiten minimal ist. Tiere, die wesentlich billiger sind, kommen häufig aus unseriösen Zuchten, bei denen nicht auf erbliche Defekte, Missbildungen usw. geachtet wurde. Diese Züchter haben nur ihren Gewinn im Sinn. Das Geld, welches man beim Kauf eines solchen Welpen einspart, bekommt später dann der Tierarzt für die Behandlung von diversen Krankheiten.

Ein Züchter zeigt seine Bully-Welpen im Video:

Manchmal lohnt sich auch eine Nachfrage im Tierheim. Hier sind ebenfalls häufig Bulldoggenwelpen zu vermitteln. Die Tiere werden tierärztlich untersucht und nur gesund abgegeben. Allerdings fehlen meist Informationen über die Elterntiere, sodass man nie ganz sicher sein kann, ob doch einmal eine erblich veranlagte Krankheit auftritt.

Auch von guten, vertrauenswürdigen Bekannten kann man einen Welpen erwerben. Aber auch hier sollte soviel wie möglich über die Elterntiere bekannt sein, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

Das neue Zuhause vorbereiten

Hat man sich für den Welpenkauf entschieden, bleibt in der Regel genügend Zeit, das neue Zuhause auf den Vierbeiner vorzubereiten. Zunächst sollte ein leicht zu reinigendes Körbchen gekauft werden. Dann benötigt Bully ein Halsband oder Geschirr, eine Leine, Futternäpfe, eine Bürste fürs Fell und natürlich Futter. Der Züchter wird bei der Abholung sicherlich Futter für ein bis zwei Tage mitgeben, doch ein Vorrat (am besten das gleiche Futter wie beim Züchter) für die ersten Wochen sollte schon vorhanden sein.

Für den Anfang sollte man spezielles Welpenspielzeug wählen
Für den Anfang sollte man spezielles Welpenspielzeug wählen (Foto: Amazon) Zum Produkt bei Amazon

Ein wenig Spielzeug ist eine willkommene Ablenkung, wenn das neue Familienmitglied seinem alten Rudel nachtrauert.

Dann muss das neue Zuhause natürlich auch “hundesicher” gemacht werden. Das heißt, gefährliche Gegenstände sind außer Reichweite zu legen, offene Stromquellen sind abzusichern und giftige Zimmerpflanzen sollten so gestellt werden, dass der neugierige Bully nicht dran kommt.

Die Welpenerziehung

Bereits als Welpe lernt der Bully die Grundlagen einer guten Erziehung. Gerade jetzt ist er besonders aufmerksam und gelehrig, sodass er spielerisch an die Grundkommandos herangeführt werden kann.

Bully wird stubenrein

Welpen benötigen einige Zeit, bis sie ihr Geschäft dort erledigen, wo es angebracht ist. Nach zwei bis drei Wochen sollte die Sache dann erledigt sein. Am besten geht man in den ersten Tagen alle drei bis vier Stunden mit dem Kleinen ins Freie, vielleicht ist eine kleine Wiese in der Nähe. Wenn die Geschäfte erledigt sind, wird ausgiebig gelobt, noch eine kleine Runde gedreht und dann geht es wieder zurück in die Wohnung.

Wenn man seinen Welpen genau beobachtet, wird man feststellen, dass er vor dem Pipi machen ganz verträumt schaut oder angestrengt in allen Ecken sucht. Vor dem großen Geschäft wird sich erst einmal auf der Stelle gedreht. Sobald diese Signale bemerkt werden, nimmt man den Hund auf und trägt ihn an den richtigen Platz. Es dauert zwar ein paar Tage, aber dann wird sich Bully vor die Haustür setzen und warten. Genau jetzt hat er verstanden, wohin er für seine Bedürfnisse gehen muss. Sicherlich wird hin und wieder ein Malheur passieren, dann heißt es nicht zu schimpfen, außer man erwischt ihn inflagranti, denn dann war er einfach zu faul, sich zu melden.

Profi-Videotipps zur Stubenreinheit:

Bully trägt sein Halsband/sein Geschirr

Die Gewöhnung ans Halsband oder Geschirr muss ebenfalls in den ersten Tagen im neuen Zuhause erfolgen. Man kann es zunächst spielerisch für eine kurze Zeit anlegen, um zu sehen, wie der Kleine reagiert und dann wieder entfernen. Am nächsten Tag bleibt das Halsband für längere Zeit um und kann auch schon einmal mit der Leine versehen werden. Die Zeit mit Halsband wird ständig erweitert, und die Leine kommt täglich zum Gassi gehen zum Einsatz. Erfahrungsgemäß ist die Gewöhnung nur von kurzer Dauer.

Der Gehorsam

Kleine Bullys sind aber auch zu niedlich! Doch trotz ihres putzigen Aussehens und außergewöhnlichen Charmes, haben sie es auch jetzt schon faustdick hintern den großen Ohren. Gerade einem Welpen muss bereits frühzeitig gezeigt werden, wer der Herr im Haus ist, auch wenn sie noch so süß schauen.

Der erste Schritt bei der Erziehung ist das Erkennen des eigenen Namens. Der kleine Bully wird immer wieder mit Namen angesprochen und wenn er seinen Herrn anschaut, erfolgt ein Lob, entweder mit Streicheleinheiten oder hin und wieder auch mit einem Leckerli. Ähnlich funktioniert es auch mit allen anderen Sachen, die Bully lernen muss: viel Lob, viel Geduld, viele Wiederholungen.

Viel Lob, viel Geduld, viele Wiederholungen

Wenn die kleine Bulldogge etwas falsch macht, muss ein konsequentes, ruhig etwas lauteres “Nein” erfolgen.

Zum Beispiel:

  • Bully springt an Personen hoch. Den Hund sofort auf die Erde setzen und energisch “Nein” rufen.
  • Bully knurrt seinen Herrn an. Die Schnauze leicht zuhalten und wiederum “Nein” sagen.

Da die Französische Bulldogge immer wissbegierig ist und eine schnelle Auffassungsgabe hat, wird sie bald verstehen, was der Mensch von ihr möchte. Allerdings hat sie auch einen richtigen Dickkopf. Da hilft es nur, genauso stur zu sein und länger auszuhalten.

Leckerlis können ein Lob sehr deutlich unterstreichen, sollten aber wegen drohenden Untergewichts nicht zu häufig gegeben werden
Leckerlis können ein Lob sehr deutlich unterstreichen, sollten aber wegen drohenden Untergewichts nicht zu häufig gegeben werden (Foto: Amazon) Zum Produkt bei Amazon

Sitz, Platz und Komm

Diese Grundkommandos muss jeder Hund können, erste Übungen sollten schon im Welpenalter absolviert werden. Da ein Welpe nur für kurze Zeit einer Übung folgen kann, ist ein tägliches Training erforderlich, bis das Kommando sitzt. Bei “Sitz” und “Platz” kann man sanft mit der Hand nachhelfen und sobald der Bully sitzt, ihn mit einem Leckerchen verwöhnen. Dann verbindet der Hund diese Übung mit einer positiven Erfahrung (die Belohnung). Beim Trainieren von “Komm” arbeitet man am besten zu zweit. Eine Person hält die kleine Dogge leicht fest, der andere entfernt sich und ruft “Komm”. Beim Loslassen sollte Bully sofort zu seinem Herrn rennen.

Hundeerziehung erfordert immer viel Geduld, Konsequenz und Leckerchen. Ständige Wiederholungen, auch wenn das Tier schon erwachsen ist, garantieren, dass das Gelernte gefestigt und nicht vergessen wird. Es ist sinnvoll, einige Zeit mit dem Welpen in eine Hundeschule zu gehen. Hier hat er zum einen viele andere Hunde zum Spielen und zum anderen geben die Hundetrainer wertvolle Tipps für die Erziehung und geben auch gute Anleitungen für ein selbständiges Training.

Wer lieber mit seinem Hund allein übt, kann sich zuvor über die Welpenerziehung in vielen Büchern informieren.